Montag, 27. September 2010

Communiqué der AVES Kanton Solothurn vom 7. September 2010

Informationsveranstaltung zum Sachplan geologische Tiefenlager vom 6. September 2010 in Niedergösgen


Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle: AVES SO ruft zur sachlichen Diskussion auf

Die Schweiz besitzt radioaktive Abfälle aus der Energiewirtschaft, der Industrie und der Medizin. Das vom Bund lancierte Sachplanverfahren zur Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle ist weltweit einzigartig. Es fördert die demokratische Meinungsbildung und sichert die Mitsprache der betroffenen Bevölkerung. Die AVES Solothurn ruft auf zum sachlichen Dialog über Vor- und Nachteile, gestützt auf Fakten und technisches Wissen.

Kernanliegen sichere Tiefenlagerung
Seit 40 Jahren wird in der Schweiz Strom aus Kernenergie gewonnen. Das Volk hat mehrmals für diese Technik gestimmt. Letztlich profitieren alle vom bewährten Schweizer Strom-Mix (hauptsächlich aus Kernenergie und Wasserkraft). Radioaktive Abfälle entstehen auch in der Industrie, der Medizin oder der Forschung. Die sichere Tiefenlagerung dieser Abfälle ist daher aktiv anzugehen. Die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen dafür bestehen, der Nachweis für die technische Machbarkeit der Tiefenlagerung ist erbracht und wurde von Experten und vom Bundesrat anerkannt.

Demokratisches Verfahren
In der Schweiz findet ein breit abgestütztes, demokratisches Verfahren statt, um einen sicheren Standort für ein geologisches Tiefenlager zu finden. International wird das Schweizer Vorgehen beachtet und gelobt. Sicherheit für Mensch und Umwelt hat in diesem Verfahren oberste Priorität. Zudem wird den Bürgerinnen und Bürgern ein Mitspracherecht eingeräumt, das in vielen anderen Ländern so nicht gegeben ist. Das ist ein Privileg. Aber nur, wenn es auch genutzt wird. Deshalb lädt die AVES Solothurn alle ein, sich in diesen demokratischen Prozess einzubringen und zu einer Lösung beizutragen.

Rahmenbedingungen – Übernahme von Verantwortung
Die radioaktiven Abfälle bestehen und müssen sicher in der Tiefe verwahrt werden. Es ist unethisch, aus politischem Kalkül heute auf die Technik von übermorgen zu verweisen, damit die Lösung dieses Problems unnötig hinauszuzögern und es somit zukünftigen Generationen zu überlassen.
Unsere Generation muss die Verantwortung übernehmen und die Suche nach dem technisch und geologisch sichersten Ort für die Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle aktiv unterstützen.

Medienmitteilung AVES Schweiz, 26. Sept. 2010

Volksabstimmung in Nidwalden vom 26. September 2010 betreffend „Atomausstieg“

Ein vernünftiger und pragmatischer Entscheid des Nidwaldner Volks

Im Kanton Nidwalden wurde die Initiative zum „schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie“ wuchtig abgelehnt. Mehr als 64 % der Nidwaldner - also rund eine Zweidrittelsmehrheit - sehen in der Kernenergie auch für die Zukunft eine unverzichtbare Energiequelle. Obwohl in Nidwalden vor wenigen Jahren die Wogen wegen eines Endlagers für mittel- und schwachradioaktive Abfälle hochgingen, hat sich das Nidwaldner Volk für die Beibehaltung des bewährten Strommixes aus Wasserkraft und Kernenergie entschieden.


Das Nidwaldner Volk hat vernünftig und pragmatisch abgestimmt. Die abgehobene „quasi-religiöse Atomausstiegs-Ideologie“ konnte die Mehrheit des bodenständigen Nidwaldner Volkes nicht überzeugen. Die gemäss Nidwaldner Regierung drohende Stromverteuerung um den Faktor 3 bis 5 dürfte beim Entscheid eine Rolle gespielt haben. Auch die Tatsache, dass das Elektrizitätswerk Nidwalden (EWN) bei Annahme der Initiative langfristig keine Überlebenschance hätte und dessen Arbeitsplätze verloren gingen, trug wohl zur Ablehnung der Initiative bei. Immer mehr Bürgerinnen und Bürgern ist zudem bewusst, dass Kernkraftwerke auch aus Umweltsicht grosse Vorteile aufweisen. Der Schweizer Strommix ist praktisch CO2-frei, weshalb die Schweiz pro Kopf bekanntlich die tiefsten CO2-Emissionen aller OECD-Länder aufweist.

Die Aktion für vernünftige Energiepolitik Schweiz (AVES) ist überzeugt, dass sich diese pragmatische Haltung, wie sie im Kanton Nidwalden zum Ausdruck gekommen ist, in den nächsten Jahren schweizweit mehrheitlich durchsetzen wird. Hierfür spricht u.a. auch die Entwicklung in Finnland oder in Schweden, dessen Parlament erst kürzlich den Neubau von bis zu 10 Kernkraftwerken beschlossen hat. Auch der Meinungswandel zugunsten der Kernenergie bei grünen Politikern in England und Frankreich dürfte gelegentlich Auswirkungen in der Schweiz zeitigen.
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Aktion für eine vernünftige Energiepolitik Schweiz Kanton Solothurn

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